Wie werden die Wohnungen der GAG in Meschenich belegt?

Immer wieder bekommen wir Anfragen dazu, wie die Neubauwohnungen der GAG belegt werden und wie man an eine solche Wohnung kommt. Wir haben schon frühzeitig bei der GAG hierzu angefragt. Wir veröffentlichen nun den Schriftwechsel, da sich die Nachfragen häufen:

Sehr geehrter Herr Brambach,
von unserer Sozialbetreuerin Frau Rácz und unserem Kundencenterleiter Süd, Herrn Kappenhagen wurde mir Ihre Anfrage zur Vermietung unseres Neubaus in der Heinrich-Eberts-Str. in Köln Meschenich weitergeleitet.

Bei dem Neubau handelt es sich um einen geförderten Wohnungsbau des Typs „A“. Dies bedeutet, dass dort nur Personen einziehen können, die über einen entsprechenden Wohnberechtigungsschein verfügen. Dies ist demnach auch kein öffentlich geförderter Wohnungsbau, der eine Belegung als Flüchtlingswohnheim für die Not- und oder Erstunterbringung o.ä. zulässt.

Auch haben wir keine Förderung im Rahmen der im vergangenen Jahr seitens des Landes NRW aufgelegten Förderung für den Bau von geförderten Wohnungen für Flüchtlinge (gem. RIFlü) für diesen Standort vorgesehen.

Bei allen Neubauvorhaben bewerten wir bereits beim Grundstücksankauf die späteren Vermietungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung des gesamten Quartiers, der Wirtschaftlichkeit und vor allem der langfristigen und nachhaltigen Nutzung. Dies bedeutet, dass wir uns immer schon vorab sehr genau damit auseinandersetzen, wie sich die Belegung der Wohnungen auf die konkrete Umgebung auswirkt. Als sozial Verantwortliches Unternehmen steht dabei bei  uns natürlich der geförderte Wohnungsbau im Vordergrund. Dieser unterschiedet sich heute übrigens in baulicher Hinsicht – wie sie den Gebäuden sicher auch schon ansehen- in keinem Punkt von einem normalem freifinanzierten Mietwohnungsbau. Unterschiede liegen zumeist rein in der Ausstattung innerhalb der Wohnungen.

Wir legen bei allen unseren Quartieren generell Wert auf die Schaffung sogenannter  durchmischter Quartiere. Dies bedeutet, dass wir auf die Belegung mit vielen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen an einem Standort achten und es zu keiner Stigmatisierung von bestimmten Gebäuden oder Nachbarschaften kommt. Diesbezüglich arbeiten wir übrigens auch im gleichen Sinne in der dauerhaften Wohnraumversorgung für Flüchtlinge mit der Stadt Köln seit Jahren eng zusammen.

Vor dem Hintergrund, dass das Wohnungsamt noch mehr Möglichkeiten der Belegungssteuerung hat und wir gerade ja keine Stigmatisierung wollen, haben wir uns für die Heinrich-Eberts-Str. nunmehr entschieden, mit der Stadt Köln bei der Belegung zu kooperieren und befinden uns diesbezüglich seit Ende Januar 2016 mit dem Wohnungsamt auch in Gesprächen über eine direkte Anmietung/Vermietung der Wohnungen durch die Stadt Köln.

Inhalt der Gespräche ist es außerdem, dass neben uns auch das Wohnungsamt auf Grund der bereits vorhandenen Sozialstruktur im Gesamtstadtteil kein Interesse daran hat, die Objekte in der Heinrich-Eberts-Str. als reine Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Zudem möchten wir eine optimale Begleitung der neuen Bewohner sicherstellen.

 Natürlich kann es im Rahmen der normalen Vermietung auch zu einer Anmietung der ein oder anderen Wohnung durch einen dauerhaft hier in Köln wohnenden „Neu-Bürger“ im Rahmen der Bewohnerstrukturmischung kommen – was, wie weiter oben beschrieben, ja auch erklärtes Ziel einer nachhaltigen Quartiersentwicklung und der Integration von Flüchtlingen ist. Integration findet durch Durchmischung und Betreuung und nicht durch Abgrenzung statt. Ein „Sozialghetto“, wie sie es nennen, ist da genau das Gegenteil bzw. die Folge einer bewussten Abgrenzung.

 Ich kann verstehen, dass Sie zurecht um die Überfrachtung Ihres Stadtteils mit weiteren sozialen Problemen bangen. Ich kann Ihnen versichern, dass auch wir und das Wohnungsamt ein Interesse daran haben, dass es dazu nicht kommt – schließlich wollen wir auch noch in vielen Jahren und Jahrzehnten guten und sicheren Wohnraum in unseren Neubauten bieten.

 Sollten Sie noch Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, mich anzusprechen.

 Mit freundlichen Grüßen
ppa. Jochen Mauel
Prokurist
Leiter Immobilienwirtschaft

GAG Immobilien AG
Josef-Lammerting-Allee 20-22  I  50933 Köln
Telefon  0221/2011-258  I  Fax  0221/2011-9258
E-Mail  jochen.mauel@gag-koeln.de  I  Internet  www.gag-koeln.de

Von der Stadt erhielten wir dazu folgende Stellungnahme:

Sehr geehrter Herr Brambach,
ich wurde von Herrn Ludwig gebeten, als zuständiger Sachgebietsleiter für diesen Aufgabenbereich, Ihnen entsprechende Informationen mitzuteilen. Im Wesentlichen möchte ich mich hierbei auf die Ihnen am 05.02.2016 zugestellte Mail der GAG Immobilien AG durch den dortigen Leiter der Immobilienwirtschaft, Herrn Mauel, beziehen.

Seit Jahren wird ein bisher erfolgreiches Verfahren in vielen Stadtteilen zwischen der GAG und der Stadt Köln praktiziert, was den Bau von öffentlich geförderten Wohnungen des Typ „A“ durch die GAG und die Anmietung und Belegung der Wohnungen durch die Stadt Köln, Amt für Wohnungswesen, vorsieht.

Beim der Belegung werden  sowohl Kölner Bürger mit dringendem Wohnungsbedarf (richtet sich meist nach der Dringlichkeit im Wohnberechtigungsschein), aber auch Wohnungssuchende aus dem Stadtteil oder angrenzenden Stadtteilen, mit höherer Dringlichkeit berücksichtigt.

Hier kann ich mich noch den Ausführungen von Herrn Mauel anschließen, dass bei einer solchen normalen Vermietung auch wohnungsberechtigte mit einem ehemaligen Flüchtlingshintergrund Berücksichtigung finden.

 Hier wird aber durch die Mitarbeiter des Amt für Wohnungswesen eine Mieterauswahl verfolgt, die ein sozial verträgliches Leben in diesem neu zu belegenden Wohnhaus gewährleistet.

Ich kann Ihnen versichern, dass dies bisher, mit kleinen Ausnahmen, in der Regel so umgesetzt wurde und Sie die entsprechende Bevölkerung beruhigen können.

 Für weitere Rückfragen stehe, auch telefonisch, gerne zur Verfügung.

 Mit freundlichen Grüßen
Udo Hillebrand
Sachgebietsleiter Vermietung und Vertragsangelegenheiten
Amt für Wohnungswesen
562 -Wohnraumversorgung 

Tel:   R 22429
Fax:  R 25505

Tags »

Autor:
Datum: Montag, 13. Juni 2016 17:29
Trackback: